Odenwaldklub Heppenheim e.V.

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Jubiläum

Im Jahre 2007 feiern sowohl der Gesamt-Odenwaldklub als auch die Ortsgruppe Heppenheim ihr 125jähriges Bestehen.

Sehr geehrte Wanderfreundin, sehr geehrte Wanderfreund, liebe Freunde und gelegentliche Gäste des Odenwaldklubs,
in der Mitgliederversammlung am 24.11.2006 hat der Vorstand umfangreich über das ausgehende Wanderjahr 2006 berichtet. Im 2. Teil wurde dann der Wanderplan für das Wanderjahr 2007 erstellt. Dieser ist besonders geprägt durch das 125jährige Bestehen sowohl des Gesamt-Odenwaldklubs als auch der OWK-Ortsgruppe Heppenheim.Die drei besonderen Veranstaltungen zum Heppenheimer Jubiläum sind unterlegt auf dem Wanderplan gekennzeichnet. Dies betrifft die alljährliche Wanderung zum Hemsberg, diesmal am 23.Juni. Hier treffen sich mehrere Ortsgruppen mit 125jährigem Bestehen, wie Gastgeber Bensheim, sowie Auerbach, Zwingenberg, Heppenheim und andere.
Im weiteren findet vom 23. – 28. August eine 6-tägige Wanderfahrt in die Südvogesen statt. Die im Programm aufgeführten Besuche von Städten und Dörfern werden ergänzt durch kleine Wanderungen in deren Nähe. Gedacht ist an Gruppe C für Leute, die an diesem Tag nicht mehr wandern wollen, B für die, die sich gerne noch ca. eine Stunde die Füße vertreten und Gruppe A für solche, die noch 2 – 3 Stunden im Gebirge wandern möchten. Genaueres wird auf der üblichen Vortour ausgearbeitet.Ein Anmeldebogen mit Programm für diese Fahrt wurde bei der Mitgliederversammlung verteilt. Auch Gäste sind wieder zu dieser OWK-Veranstaltung willkommen. Anmeldescheine können bei den Vorstandsmitgliedern angefordert werden. Meldeschluss ist der 1.3.2007.Der Höhepunkt unserer Jubiläumsfeier soll dann ein Klubabend sein am
29. September im Gasthaus Jäger in Erbach. Ein festlicher Teil wird ihn eröffnen gefolgt von einem unterhaltsamen Teil, bei dem auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen soll.

Aus dem Starkenburger Echo vom 01.10.2007

„Langsam, stetig, kleine Schritte“ – Jubiläum – Heppenheimer Ortsgruppe des Odenwaldklubs feiert 125-jähriges Bestehen – Carl-Otto Lenz hält die Festrede

HEPPENHEIM. „Wandern natürlich mit uns“, stand auf dem Fahnentuch zu lesen, das am Samstagabend vor dem Gasthof Jäger in Erbach hochgezogen wurde. Für die Besucher der Jubiläumsfeier, zu der Heppenheims Odenwaldwaldklub (OWK) eingeladen hatte, hätte es dieser Botschaft überhaupt nicht bedurft. Die meisten von ihnen gehören der Ortsgruppe schon seit Jahrzehnten an und schnüren regelmäßig ihr Schuhwerk, um auf Schusters Rappen Täler zu durchschreiten oder Höhenzu erklimmen.
Gemeinsam im OWK gewandert wird in der Kreisstadt seit nunmehr schon 125 Jahren. Bei dem unter der Schirmherrschaft des –allerdings abwesenden – hessischen Staatsministers Wilhelm Dietzel (CDU) stehenden Geburtstagsfest bestand nun Gelegenheit, zurückzublenden und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten.
Vorsitzender Heinrich Morweiser sowie Kultur- und Festbeauftragter Ernst Müller durften nach der Feierstunde zufrieden Bilanz ziehen. Eine schöne Veranstaltung war’s mit erfrischend kurz gehaltenen Redebeiträgen und mit einem Beiprogramm, das so recht zu einem Wanderverein passte. Aktive der Volkstanz- und Trachtengruppe Starkenburg sowie der in fast voller Stärke aufgelaufene Singkreis zur Erhaltung, Pflege und Förderung alten Liedgutes trafen mit ihren Beiträgen genau die Gefühlslage der Gäste.

  

„Bei uns, do isses bugglisch, bei uns im Ourewoald“, schmetterte Franz Rothermels Truppe und ließ damit Assoziationen wach werden an so manche Tour. Und wie bei einer richtigen Wanderung wurde auch „Rast“ gemacht, diesmal allerdings nicht mit Rucksackverpflegung, sondern zur Feier des Tages mit einem kalt-warmen Buffet.
Von den Leckereien hätten die Gründerväter nicht einmal zu träumen gewagt, als sie am 26. Juli 1882 im ehemaligen „Darmstädter Hof“ und heutigen „Filou“ die „Section Heppenheim“ aus der Taufe hoben.
Wandern war zunächst nur Männersache. Inzwischen hat sich das Bild gewandelt, wie schon ein flüchtiger Blick in den Jägerschen Saal bestätigte. Die Frauen sind inzwischen in der Überzahl. Wie sich die Zeiten doch ändern. Norbert Hofmann, ehemals Landrat des Kreises Bergstraße und nach seinem Abtritt von der politischen Bühne Vorsitzender des Gesamt-OWK, machte in seinem Grußwort allerdings kein Hehl daraus, dass sich die Tradition der Wanderbewegung nur dann bewahren lasse, wenn sie mit der Suche nach neuen Wegen verbunden werde.
Hofmann nannte Zahlen: In den achtziger Jahren bekannten sich gut 20 000 Mitglieder in 115 Ortsgruppen und zehn Bezirken zu den Zielen des OWK; inzwischen sind es nur noch 16 000. Heppenheim machte da keine Ausnahme: Von einst 400 Wanderern sind gut 160 geblieben. Trotz dieses Aderlasses herrscht in der Ortsgruppe nach wie vor pulsierendes Leben. Fröhliche Urständ feierte dieses Leben in einem von Lotti Heuser und Gertrud Mang in Szene gesetzten Zwiegespräch. Der Beifall war ebenso stark wie herzlich.


Im Mittelpunkt des als „Klubabend“ angekündigten Kommerses stand indessen die Festrede von Professor Carl-Otto Lenz. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof kramte zunächst in Kindheitserinnerungen, mit denen er auch immer die einst mit seinem Vater gestarteten Bergtouren verbindet. Von ihm habe er die Grundbegriffe des Wanderns gelernt: „Langsam, stetig, kleine Schritte.“
Für Lenz ist Wandern mehr als nur Bewegung in freier Natur und frischer Luft; es ist für ihn auch die Schönheit der Landschaft, die Pflanzen- und Tierwelt, der Ruf des Kuckucks, das Klopfen des Waldspechts, die Quelle, der Ausblick, die Burg, der See sowie – was muss, dass muss – die Einkehr in die Gaststätte, das gemeinsame Singen, die Geselligkeit bei der Rast.
Carl-Otto Lenz zitierte Alt-Bundespräsident Theodor Heuss: „Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen. Der Sinn des Wanderns ist, unterwegs zu sein.“ Unterwegs freilich in der Heimatregion, aber auch weit darüber hinaus. Der Festredner erinnerte in diesem Kontext an die jüngste Vogesen-Fahrt der Heppenheimer Ortsgruppe. Dass es heute möglich sei, im ehemals deutschen Elsass zu wandern, sei vor dem Hintergrund einer belasteten Geschichte so selbstverständlich nicht, sondern Ergebnis einer im Geiste der Aussöhnung stehenden Nachkriegspolitik. Die Versammlung hatte verstanden – starker Zwischenapplaus.
Lenz rief ferner die in den Jahren 1906, 1927 und 1969 von der Ortsgruppe ausgerichteten Hauptversammlungen des Gesamt-OWK in Erinnerung und nutzte dies dazu, einen thematischen Bogen zum momentan größten Heppenheimer Problem zu schlagen.
In alten Festschriften habe er gelesen, so der Redner, dass ein Teil der Veranstaltungen seinerzeit im „Halben Mond“ stattfand. „Ich würde mir wünschen, wenn dies in Zukunft an gleicher Stätte wieder einmal möglich sein könnte“, wandte er sich den Kommunalpolitikern zu. fk

Peter Schütz und Hubert Müller 60 Jahre Mitglied

HEPPENHEIM. Der Kreisbeigeordneter Gunther Bistritschan (CDU) würdigte im Namen von Landrat Matthias Wilkes die Verdienste, die sich der Odenwaldklub um die Bewahrung kultureller Werte erworben habe. „Machen Sie weiter so“, wandte er sich dem Jubilar zu. Für Heppenheims Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) übermittelte CDU-Stadtrat Hermann Friedrich die besten Wünsche. Kernaussage hier: „Wandern ist im Verein am schönsten.“ Dass was dran ist an dieser These, mag auch die langjährige Treue vieler Mitglieder belegen. Die Festveranstaltung im Stadtteil Erbach bot beste Gelegenheit dazu, ihnen ein Wort der Anerkennung auszusprechen. Schon 60 Jahre gehören Peter Schütz und Hubert Müller dem OWK an. Seit 50 Jahren dabei sind Helmut Arnold, Peter Deininger, Wilhelm Maurer sowie das Reisebüro Marquardt und das Haus Höfle auf der Juhöhe. Für vierzigjährige Mitgliedschaft geehrt wurden Hildegard Hees, Hans-Dieter Liederwald und Günter Scheerer. Christoph und Margot Zahn gehören dem Odenwaldklub Heppenheim seit dreißig, Doris und Hans Herlemann, Günter Raeder, Martin Reichelt, Heinrich Reif sowie Elfriede und Peter Schuster seit 25 Jahren an. fk

Und hier die komplette Festrede von Prof. Dr. Carl-Otto Lenz im Konzept
Wanderndanken für Einladungmein Verhältnis zum Wandern
Mitglied im OWK – Vater Mitglied im Alpen-Verein
Vor der Hochzeit hatte er angekündigt, er wolle mit Kinderwagen das Matterhorn bezwingen. Großvater hat ihn davon abgebracht.
Vater hat mir bei einem Ferienaufenthalt in Ettal die Grundbegriffe des Bergwanderns beigebracht:
langsam stetig kleine Schritte
Ich habe die erste Bergwanderung gut hinter mich gebracht und durfte abends ein Malzbier trinken. Ich kam mir vor wie ein Erwachsener, dabei war ich gerade zehn Jahre alt.
Wir haben damals noch andere Bergwanderungen gemacht.
Bei einer dieser Wanderungen zitierte mein Vater folgendes Gedicht:
Steht man so auf hohem Berge, vor sich die Natur, Menschen sind so klein wie Zwerge, unten Wald und Flur, Kriegt man einen Tritt von hinten, steht man auch nicht still. Ja, da kann man laufen lernen, auch wenn man nicht will.
Wir Kinder waren begeistert, meine Mutter weniger.

Hauptteil
1. Wandern, wie ich es verstehe
Bewegung in freier Natur, gute Luft. Wer wandert, bleibt körperlich und geistig länger gesund.
Der Wanderer ist gefordert durch Länge und Schwierigkeit der Strecke. Dafür gibt es Anerkennung und Auszeichnung.
Er läuft nicht achtlos durch die Natur, sondern beobachtet sie, die Schönheit der Landschaft, Berg und Tal, Wiesen und Felsen, ihre Pflanzen- und Tierwelt
nicht nur Weg, sonder auch Ziel
Quelle, Wasserfall, See; Berg, Schlucht, Ausblick
Brücke, Burg, Schloss, Ortschaft, Gaststätte. Festspiel
nicht nur Sport sondern auch Geselligkeit und Rast und Singen.
Man lernt Land und Leute, ihre Lebensart und ihre Speisen und Getränke, ihr Brauchtum kennen, kurz die Heimat. Die Festschriften zu den Jubiläen der OWK geben darüber Auskunft.
Beim Wandern hat man die Möglichkeit zu Gesprächen wie bei wohl keiner anderen Sportart. Bewegung in freier Natur bieten viele Sportarten, aber die Möglichkeit zu Gesprächen hat man meistens nicht.
wandern = Verbindung von Sport, Natur und Kultur
wandern auch = Verbindung von Weg und Ziel
Für den Wanderer ist wandern nicht einfach die Überwindung einer Entfernung, um vom Start zum Ziele zu gelangen, wie der Schulweg, der Weg zur Arbeit, zur Kirche, zum Vereinslokal, nein, das Zurücklegen des Weges hat einen Eigenwert, ist der Zweck des Wanderns
Der Weg ist EIN Ziel, nicht das alleinige Ziel, es gibt immer auch einen Endpunkt der Wanderung, also ein Ziel. Ohne Ziel kann man nicht laufen, auch wenn das Ziel keinen Eigenwert, sondern nur den Zweck hat, das Ende der Wanderung zu markieren, die Heimkehr.
Man muss auch eine Vorstellung davon haben, wie man das Ziel erreicht, sonst kommt man nicht heim, aber das Ziel ist nicht der Hauptzweck der Wanderung, ein Hauptzweck ist immer das Wandern, die Bewältigung des Weges. Kurz gesagt: Der Weg ist das Ziel.
Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, Der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.(Theodor Heuss)
2. Wandervereine – lokal regional national europäisch
W kam im 19. Jhdt. auf
Turnvater Jahn: „W erweckt schlummernde Tugenden“
W diente und dient nicht nur der Erbauung der Teilnehmer, sondern auch der Heimat
„Der Heimat gilt’s“ war der Wahlspruch einer der großen Mitarbeiter des OWK.
Heimat war nicht nur der Heimatort, sondern auch die Heimatregion, die Alpen, der Schwarzwald, Rhön, Taunus Wetter auch Spessart Vogelsberg Thüringer Wald und eben auch der Odenwald. Örtliche Wandervereine schlossen sich zusammen und regionale Vereine gründeten Ortsvereine. Die regionalen Vereine wollten einerseits ihrer Heimat den Bewohnern erschließen, andererseits aber auch die Schönheiten ihrer Heimat anderen zeigen. Hier zeigt sich eine Verbindung zur Förderung des Tourismus, denn sobald man den eigenen Ort verließ, musste anderswo für Verpflegung und ggf. Unterkunft gesorgt werden. Auch mussten Wege erschlossen, markiert werden und, wo erforderlich, Schutzhütten und Landschaftsmarkierungen wie Türme gebaut werden. Die Wandervereine sind eben nicht nur eigennützig, sondern auch gemeinnützig. Ihnen verdanken wir ua das enge Netz der Wanderwege.
Dafür verdienen sie höchstes Lob.
Darüber hinaus waren die Jahrzehnte, in denen die Wandervereine entstanden, von den Ereignissen der deutschen nationalen Einigung geprägt. Die Menschen wollten das endlich staatlich geeinte Land durch Wandern kennen lernen. An diese Tradition knüpfte Bundespräsident Carstens mit seiner Wanderung von Schleswig Holstein bis zum Bodensee an. Er ist damals auch über den Kamm des Odenwaldes gewandert. Ich habe ihn auf einem Stück seines Weges begleitet (14.5.1983).
Bundeskanzler Kiesinger, einstmals Chef von Prof. Carstens, war ein begeisterter Wanderer. In den Jahren 1967 bis 69 wurde ich gelegentlich eingeladen, mit ihm in seiner schwäbischen Heimat zu wandern. Der Wanderung schloss sich immer die Einkehr in einem stilvollen Wanderlokal an. Zu einer guten Wanderung gehört halt eine gute Rast. Leider hatte ich davon nicht viel, denn ich musste abends noch mit dem Auto an die Bergstraße zurückfahren. 1970 oder 71 hat Bundeskanzler Kiesinger auch eine Wanderung in unserer Gegend vom Watzenhof aus unternommen.
Auch der frühere Landrat des Kreises Bergstraße, Franz Hartnagel, ist ein großer Wanderfreund. Er hat gelegentlich zu Maiwanderungen im Jägersburger Wald eingeladen. Das war meistens ziemlich anstrengend, nicht so sehr wegen der Wanderung, sondern wegen der Brotzeit, die der Wanderung vorausging,
Die Zusammensetzung daran gekoppelten hat sich im Lauf der Zeit geändert. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Wandern Männersache. Beim Jugend Odenwaldclub durften allerdings auch Mädchen mitgehen, jedenfalls sind solche auf den Fotos mit abgebildet.
Die Wanderbewegung ist nicht national begrenzt. Sie hat übrigens in Österreich angefangen .Zu den deutschen Wanderer-Klubs des 19. Jahrhunderts gehörte auch der Vogesen-Club, dessen Heimat der HP-Club kürzlich besucht hat, .Dass es heute problemlos möglich ist, im ehemals deutschen Elass zu wandern, ist keine Selbstverständlichkeit,
1969 wurde die Europäische Wandervereinigung gegründet, der inzwischen alle (west-)europäischen Wandervereinigungen beigetreten sind. Programm mancher OWKs, Wanderungen in anderen europäischen Ländern gehören heute zum
3. OWK HP
Der OWK HP ist so alt wie der Gesamtverband.
3x hat der OWK HP die Hauptversammlung de GesamtOWK ausgerichtet:
1906, 1927 u. 1965 (nur in der Festschrift des OWK) – HHHhalber Mond
2005 richtete der Odenwaldclub Heppenheim eine Wanderung nach Weinheim aus Anlass des 1250 jährigen Jahrestages der ersten urkundlichen Erwähnung von Heppenheim und Weinheim aus. OWK Heppenheim hat sich, wie diese Daten belegen, aktiv an der überörtlichen Zusammenarbeit der Odenwaldclubs beteiligt.
Schluss
Ausblick: „Frisch auf“
Zum Abschluss wünsche ich dem Odenwaldklub Heppenheim zahlreiche wander-begeisterte Mitglieder, viele Nachwuchskräfte, die die Tradition des Vereins weitertragen wollen, die Anerkennung seiner Arbeit durch die Stadt und den Odenwaldclub, kurz ein fröhliches „frisch auf“

Das Starkenburger Echo brachte die Vorschau in seiner Ausgabe am 28.09.
Klubabend bei JägerJubiläum — Odenwaldklub Heppenheim feiert am Samstag (29.) den 125. Geburtstag

HEPPENHEIM. Am morgigen Samstag (29.) ist es soweit: Die Ortsgruppe Heppenheim des Odenwaldklubs feiert mit dem 125-jährigen Bestehen ein in der heutigen schnelllebigeri Zeit äußerst seltenes Ereignis. Gefeiert wird bei einem Klubabend mit einem festlichen und unterhaltsamen Teil, ab 18 Uhr, im Gasthaus Jäger im Stadtteil Erbach. Da Heppenheim zu den ersten Städten und Gemeinden zählt, in denen eine eigene Ortsgruppe gegründet wurde, hat der Heppenheimer OWK im selben Jahr wie der Gesamt-OWK runden Geburtstag. Am 26. Juli 1882 trafen sich im damaligen „Darmstädter Hof“, heute „Filou“, mehrere Gründer, um eine kreisstädtische „Section“ aus der Taufe zu heben. Da aller Anfang bekanntlich schwer ist, schien sich die An fangseuphorie allerdings bald ge legt zu haben und musste die Section acht Jahre später wieder belebt werden. Für den Klubabend bittet der Vorstand die Mitglieder, sich unter der Nummer 06252 69135 anzu- melden. Zu der Feier fährt ein Bus um 17.20 Uhr am Betriebshof der Firma Marquardt in der Weiher hausstraße, 17.25 Uhr am Gymna sium und um 17.30 Uhr am Fried- hof. Die Rückfahrt ist für circa 22.15 vorgesehen. tk/e

Aus dem Starkenburger Echo vom 27.01.2007
Wandern als GemeinschaftserlebnisJubiläum – Ortsgruppe Heppenheim feiert mit dem OWK-Gesamtklub 125. Geburtstag – Ein zeitloses Vergnügen

HEPPENHEIM. Der Weiler Zipfen hat noch nicht einmal in dem für seine umfangreiche Ortsdatei bekannten „Hessen-Lexikon“ Eingang gefunden. Dem Redaktionsteam des vom Umschau-Verlag herausgegebenen Nachschlagewerks war offenbar entgangen, dass in dem idyllischen Flecken ein wichtiges Kapitel Heimatgeschichte geschrieben worden ist. Am 8. Januar 1882 konstituierte sich dort der „Odenwälder Höhenclub“. Die vom Dieburger Kreisrat Friedrich Hallwachs ausgegangene Initiative zog fast schon lawinenartig eine Welle weiterer Gründungen nach sich. Die Idee, mit markierten Wanderwegen die Odenwälder Landschaft für Touristen und Naturliebhaber zu erschließen, stieß landauf, landab auf Zustimmung und Nachahmung. Der Grundstein zum Gesamt-Odenwaldklub war damit gelegt.
Mit zu den ersten Städten und Gemeinden des südhessischen Raums, in denen eine Ortsgruppe aus der Taufe gehoben wurde, zählte Heppenheim. Schon ein halbes Jahr nach der Zusammenkunft in Zipfen/Otzberg traten am 26. Juli 1882 im damaligen „Darmstädter Hof“, heute „Filou“, mehrere honorige Herren zusammen, um die kreisstädtische „Section“ Wirklichkeit werden zu lassen. Da aller Anfang bekanntlich schwer ist, schien sich die Anfangseuphorie allerdings bald gelegt zu haben.
Für die Annahme spricht der Text eines Inserates, mittels dem unter maßgeblicher Beteiligung des Oberförsters Neuschäfer schon acht Jahre später (1890) zur Teilnahme an einer Zweitgründung aufgerufen wurde. Wortlaut: „Alle sich für ein Wiederaufleben der Section Heppenheim interessierenden Einwohner werden hierdurch gebeten, sich nächsten Dienstag, den 10. Juni, abends um achteinhalb Uhr im Halben Mond einfinden zu wollen.“
Sei’s drum: Als offizielles Gründungsjahr gilt 1882. Schließlich wurde 1982 Hundertjähriges gefeiert. Im Klartext bedeutet dies, dass heuer nicht nur der Gesamt-Odenwaldklub, sondern auch die Heppenheimer Ortsgruppe 125. Geburtstag feiern kann. Gründe, aufs Jubiläum anzustoßen, gibt es reichlich. Obwohl altersmäßig in die Jahre gekommen, präsentiert sich die Ortsgruppe gerade in jüngerer Zeit wieder mit vielerlei Aktivitäten.
Seit dem März 2005 steht Heinrich Morweiser an der Spitze des Vereins. Hans Rittersberger ist sein Stellvertreter. Weitere wichtige Positionen werden von Maria Held (Schriftführerin), Lotti Heuser (Wanderwartin) und Karl Eifert (Naturschutzwart) wahrgenommen. Zur Gilde der Wegewarte zählen Anita und Hans-Joachim Loewen, Helmut Sturm sowie Herta und Friederike Preuß. Das Führungsgremium wird komplettiert von Gertrud Mang, Hans-Joachim Loewen und Antonie Rittersberger. Als Ehrenvorsitzende werden Hans Rittersberger und Helmut Sturm genannt.
Dass die Namen der aktuellen Vorstandscrew inzwischen im Internet abgerufen werden können, spricht auch für den Wandel, dem sich selbst eine so fest in Traditionen verankerte Gemeinschaft wie der Odenwaldklub nicht entziehen kann – und mit Bestimmtheit auch nicht will. Als man dem örtlichen OWK im Sommer 1882 in des Wortes bestem Sinne „Beine machte“, wurden die Protokolle und Eintragungen noch per Hand in Sütterlinschrift vorgenommen. Den inzwischen üblichen Computerausdrucken zum Trotz hat sich die „Hauptsache“, das Wandern, aber nicht revolutionieren lassen – wie auch?
Der Kilometerzähler dürfte so ziemlich die einzige technische Neuerung sein, die dem Marsch über Stock und Stein des Odenwaldes einen Hauch von Modernität verliehen hat. Dieser Odenwald ist übrigens rund 2400 Quadratkilometer groß und dehnt sich vom Main bis an die Bergstraße und vom so genannten „Bauland“ bis über den Neckar hinweg aus. Erkundet wird das Heimatgebirge von mittlerweile 18 000 „Odenwald-Klüblern“, die in 116 Ortsgruppen organisiert sind. Sie alle vereint die Erkenntnis von Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten: „Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen. Der Sinn des Wanderns ist, unterwegs zu sein.“
Georg Matthias Friedrich, die „Lissebärwel“, schrieb gar eine Hymne auf den Klub und auf das Gebirge, das ihm seinen Namen gegeben hat:
„Im Summer warm, im Winter koald, sou isses als im Ourewoald; un wann’s im Friehjohr grient un blieht,dann zeigt er richdisch soi Gemiet. Un wärr ich hunnert Johre alt, moi Lieb gehäijert em Ourewoald.“
FRITZ KUHN 27.1.2007

Aus dem Starkenburger Echo vom 20.01.2007
Erinnerung an die Gründung
Odenwaldklub: Feier in Zipfen zum 125-jährigen Bestehen des Traditionsvereins

ODENWALD. Am 8. Januar 1882 gründete der Initiator, Kreisrat Friedrich Hallwachs aus Dieburg, zusammen mit einigen anderen interessierten Persönlichkeiten, im damaligen Gasthaus Becker in Zipfen den „Odenwälder Höhenclub“. Grund für diesen Entschluss war die Erschließung der Odenwälder Landschaft durch markierte Wanderwege für Touristen und Naturliebhaber. Es war damals eine für die Wirtschaft des Odenwalds und den aufkommenden Tourismus eine wichtige und folgenreiche Entscheidung.
Mittlerweile zählt der Odenwaldklub 18 000, in 116 Ortsgruppen organisierte Mitglieder und ist noch auf anderen Gebieten tätig. Schwerpunkte sind neben der Überwachung und Erhaltung des 4701 Kilometer langen Wanderwegenetzes der Naturschutz und die Landschaftspflege. Auch der Erhalt des heimatlichen Brauchtums und die Ausbildung von Wanderführern mit zertifiziertem Abschluss sind Anliegen des Klubs.
Um nach 125 Jahren der Gründung würdig zu gedenken, fanden sich viele Wanderfreunde aus den 116 Ortsgruppen am 8. Januar im neuen Feuerwehrgerätehaus von Lengfeld in der Großgemeinde Otzberg ein. Auch der Trommbezirk (5) des Odenwaldklubs war mit den Ortsgruppen Affolterbach, Gras-Ellenbach, Mörlenbach und Wald-Michelbach vertreten. Am Abend wanderten die Teilnehmer von Lengfeld auf die Hochebene zu dem ehemaligen Gasthaus Becker im Weiler Zipfen. In dem alten Fachwerkbau gibt es schon lange keine Gaststätte mehr, aber eine Gedenktafel erinnert Besucher an die Gründung des Odenwaldklubs vor 125 Jahren.
Im weitläufigen Hof des Anwesens würdigten Landrat Alfred Jakoubek (Landkreises Darmstadt-Dieburg), Bürgermeister Karl Ohlemüller (Großgemeinde Otzberg) und Odenwaldklub-Vorsitzender Norbert Hofmann die damalige Gründung und die heutige Bedeutung des Odenwaldklubs. Die OWK-Ortsgruppe Lengfeld versorgte ihre Gäste mit Riesling-Glühwein und zünftiger Musik. Die stimmungsvolle Feier und der Rückweg im Schein zahlreicher Fackeln wird den Wanderfreunden noch lange in Erinnerung bleiben. e 20.1.2007

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